2018-10-30

Wir stellen vor: #rpAccra-Speaker Steve Song

Vor dreizehn Jahren als Bloggerevent gestartet, beschäftigt sich die re:publica seit jeher intensiv mit den gesellschaftlichen Auswirkungen und Entwicklungen von Medien, Journalismus und Politik. Auch wenn sich unser thematisches Spektrum und unser Teilnehmerkreis erweitert haben, freuen wir uns nach wie vor immer wieder aufs Neue, Bloggern eine Bühne zu geben. Steve Song ist einer unsere Keynote Speaker und teilt seine spannenden Ansätze regelmäßig auf seinem Blog manypossibilities.net mit der Netzwelt - von interaktiven Karten, die die Geschichte der Internet-Infrastruktur und Unterwasser-Kabeln zwischen Afrika und dem globalen Internet zeigen bis hin zu Themen rund um Zugang und Konnektivität, Netzneutralität und Community WIFI.

 

Auf deinem Blog beschäftigst du dich mit Themen rund um Internet-Konnektivität und Zugängen. Wann und warum hast du angefangen zu bloggen?

Ich habe manypossibilities.net aus zwei Gründen gestartet. Erstens weil es mir half zu verstehen, was ich täglich lernte. Wir alle nehmen heute so viele Informationen auf, die oft an uns vorbei gleiten, bevor wir sie in eine immer schnelllebigere Welt einordnen können. Einen Blog ins Leben zu rufen war ein Mittel, um regelmäßig Themen zu reflektieren und zu hinterfragen. Das Schreiben zwingt uns dazu, zurück zu blicken, das Verstandene zu prüfen oder zu bestätigen, Verbindungen herzustellen, den Sinn von etwas zu verstehen. Ich mag den informellen Stil eines Blogs, der mir die Freiheit gibt auf eine sehr persönlich Art Ideen zu entdecken und vorzustellen. Durch das Schreiben möchte ich Impulse setzen und neue Wege finden, Probleme zu adressieren. Ich kann nicht beurteilen, wie erfolgreich ich damit bisher war, aber als ein Lerninstrument für mich selbst war die Gründung des Blogs eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.

Du leitest ein Social Business und bist derzeit ein Mozilla-Stipendiat. An welchen Projekten arbeitest du derzeit?

In 2018 sind die größten Hürden für den erschwinglichen Zugang zu Kommunikation für jeden auf diesem Planeten politische Regulationen, die den Einsatz und die Entwicklung der Telekommunikations-Infrastruktur bestimmen. Bei meinen aktuellen Projekten beschäftige ich mich damit, mit Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern in den Dialog darüber zu gehen, wie Rahmenbedingungen für Regulierungen lokaler Netzbetreiber, Kooperativen und Community-Netzwerken geschaffen werden können, um so eine nachhaltige, lokale Kommunikationsinfrastruktur aufzubauen, die allen nützt.

Was ist deine Vision für die Zukunft der Internet-Infrastruktur und dem Zugang zu dieser in Afrika?

Das Internet wird als elementare Infrastruktur von Regierungen auf nationalem und lokalem Level betrachtet. Damit meine ich, dass Regierungen verstehen, dass der größte Einfluss des Internets erst dann zum Tragen kommen kann, wenn der kostengünstige Zugang für alle Bürger gewährleistet ist - egal ob arm oder reich, städtisch oder ländlich, als zivilgesellschaftlicher, ökonomischer und persönlicher Wegbereiter.